Kategorie: Nina Urlichs

Nina Urlichs wendet sich in ihrer künstlerischen Praxis dem Menschlichen zu, seien es die Gesten des Körpers oder der Seele, sie beleben ihre Kompositionen. Von ihrem Pariser Atelier aus setzt sie Elemente in Schichten zusammen, um Bewegung zu vermitteln, ein zentrales Thema ihrer Kunst, das wir auch in ihren neuesten Arbeiten wiederfinden.

Das Werk von Nina Urlichs wird von der Frage der Bewegung untermauert, einem Impuls, der die Entwicklung ihrer Arbeit leitet und dessen Ausdruck durch ihre plastischen Forschungen erneuert wird. In den späten 1990er Jahren übersetzte die Künstlerin die Bewegung durch die Überlagerung von Zeichnungen auf Glas. In den 2000er Jahren wird die Bewegung zur Spur. Ein Abdruck überlagert einen anderen und suggeriert so eine Bewegung. In dieser Zeit entfaltet Urlichs einfarbige Körper, sie sind Turner, Akrobaten oder Taucher in voller Anstrengung, blasend und wirbelnd. In ihren jüngsten Produktionen verbindet Nina Urlichs die Techniken, die sie bereits erforscht hat, und eröffnet damit einen neuen Zyklus. Wir betrachten hier einige Schlüssel, um ihre neuesten Gemälde zu würdigen.

Nina Urlichs zeichnet und malt ein erstes Gesicht, ein zweites, manchmal auch ein drittes, auf transparente Plastikträger, ordnet sie an und überdruckt sie dann auf Papier. Die unterschiedlichen Körperhaltungen transkribieren eine Bewegung des Körpers. Dann folgt der Schritt der Erhöhung auf zwei Ebenen: Papier und Glas. Dies ermöglicht eine Hervorhebung: Die Züge des Motivs werden sichtbar gemacht und das Nachzeichnen auf dem Glas ermöglicht ein Schattenspiel, das das Werk zum Schwingen bringt. Durch diesen Prozess beeinflusst der Betrachter das Werk, das er betrachtet. Die Rezeption ändert sich je nach Betrachtungswinkel aufgrund der Verschiebung zwischen den Formen auf dem Papier und den Linien auf dem Glas. Mithilfe dieser Technik entwickelt Urlichs das Format des Gemäldes, das in der Regel zweidimensional ist, zu etwas, das man einen Kasten mit mehreren Kompositionen nennen könnte, der die Bewegung des Betrachters hervorrufen kann, was wiederum die Bewegung der Linien im Werk selbst erzeugt.

Diese Erhöhung dient mehr als nur der Interaktivität zwischen Werk und Betrachter. Sie ist es auch, die sehr oft ein Gefühl suggeriert. In seinen Werken Fenster (I und II), Entdeckung oder Dualität gibt der Höhenzug die Konturen der Gesichter, aber auch den Verlauf der Hände wieder. Sowohl die Hände als auch die Augen drücken hier die Bewegung der Seele aus, die Gefühle der Zuneigung (Fenster II) oder der Gleichgültigkeit (Fenster I), die man einer Figur gegenüber einer anderen zuschreiben kann. Die Übermalung zeigt einen Kontrast zwischen der äußersten und den inneren Schichten. Der Betrachter muss entscheiden, welche davon die Figur richtig darstellt. Vielleicht sind sie alle gleich gültig, wie zwei Seiten derselben Münze, die letztendlich das gleiche Objekt darstellen. Die Unmöglichkeit, eine Schicht von einer anderen zu trennen, zwingt uns dazu, sie als eine Gesamtheit zu betrachten.

Boris Marotte


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